Hansehaus

Sehr geehrter Herr Uhlig,

für die AFD - MItte möchte ich wie folgt zur geplanten Bebauung Haferblöcken Stellung nehmen:

1. Beide Baugrundstücke sind für eine Bebauung nicht geeignet. Dies wird bereits dadurch ersichtlich, dass diese Landschaftsschutzflächen auch bisher nicht als Baugebiete vorgesehen und ausgewiesen wurden.

2. Die Ziele einer qualitativ wachsenden Stadt können hier nur schwerlich mit der geplanten Bebauung in Einklang gebracht werden. Im Widerspruch zu der bisher verlangten und versprochenen sozialen und kulturellen Durchmischung ist hier die Ansiedlung bestimmter Bevölkerungsgruppen geplant. Nur aus diesem Grund  kann bzw. darf der Senat die Fläche überhaupt bebauen. Wir bezweifeln daher, dass nur ein Teil der Flüchtlingswohnungen auf die Fläche Haferblöcken gebaut würde.

3. Für die große Anzahl von Neubürgern und Wohnungen gibt es bisher auch keine Planungen für Folgeeinrichtungen, Kitas, Ärzte, soziale Einrichtungen. Hierzu wären im Raum Billstedt eigens neue Ggebäude zusätzlich zu errichten und zu planen. Insoweit ist bisher nichts angedacht. Die Planungen dafür, aber auch für Personalaufstockungen müßte aber längst beginnen.  
  
Wir lehnen die weitere Bebauung am See mit einer quasi Großsiedlung, die nicht den bisherigen Konzepten der wachsenden Stadt in Einklang zubringen ist, ab.

Selbst wenn schnell und viel gebaut werden soll, muß dies mit Augenmaß und nicht unter Aufgabe der jahrelang angepriesenen Qualitätskonzepte der Stadtteilentwicklung geschehen. Für Billstedt wurde sogar eine besonders positive Entwicklung und Anstrengung in Aussicht gestellt, Damit der Stadtteil nicht "kippt" ( so Voscherau , von Beust). Passiert ist wenig.

Was die Intergrationsaufgabe angeht, sehen wir eine kleinteiligere, über die Stadt verteilte Wohnbebauung als sachgerechter und erfolgsversprechender an.

Wenn man die Problemlagen in Billstedt betrachtet, muß man doch zu dem Ergebnis kommen, dass Billstedt jetzt von der Bebauung ungeeigneter Flächen und unverhältnismäßiger Verdichtung ausgenommen werden müßte. Merkwürdiger weise spielt der Schutz der Grünachsen am östlichen Stadtrand und in Billstedt keine Rolle.

Wenn es in Hamburg Mitte nur noch diese beiden schützenswerten Landschaftsschutzflächen für eine Bebauung gibt, dann liegt es auf der Hand, dass weitere Bebeuung in Hamburg Mitte und Billstedt künftig ausgeschlossen ist, wenn man nicht auch letzte Grünflächen vernichten und ungastliche Quartiere schaffen will.

Sicher werden in den kommenden Jahren, auch wegen der Flüchtlinge, noch viele Wohnungen benötigt und gebaut werden müssen. Man muß im Sinne einer qualitativen Stadtentwicklung aber ehrlich und konsequent dabei schon übermäßig bebaute Bezirke und Stadtteile ausnehmen. Die Zusammenarbeit mit dem Umland wurde insoweit in den Stadtentwicklungskonzepten stets hervorgehoben. Sie wäre nun in die Tat umzusetzen. Eine Bebauung nach dem Gießkannenprinzip und eine Maximalverdichtung können wir nicht unterstützen.

Es bestehen auch Zweifel, ob die Stadt dies hinsichtlich der notwendigen qualitativen Infrastruktur in den Griff bekommen wird. Wir wir wissen sind Behörden, und z.B.Jugendämter, bereits jetzt überlastet.      
 
Das Ziel muss es sein, durchmischte Quartiere zu schaffen, die eine wirkliche Integration von Flüchtlingen ermöglichen. Daher ist bei der Planung eine größtmögliche Durchmischung verschiedener Bevölkerungsgruppen anzustreben und auf Grosssiedlungen zu verzichten.

Die Interessen der Grundstückseigentümer, die bereits im Vertrauen auf eine grüne Lage teuer gebaut haben, dürfen ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.

An die versprochene behutsame Bebbauung von Haferblöcken vermögen wir nicht zu glauben.

Aus einem bisherigen städtebaulichen Konzept:
Behörde für Stadtentwicklung: "Landschaftsräume, die durch Landwirtschaft, Gartenbau, Wälder und naturnahe Landschaft geprägtsind, bilden die Landschaftsachsen am Stadtrand. Durch ihre Größe, landschaftliche Vielfalt, Naturnähe und gute Erreichbarkeit sind sie als städtische Naherholungsgebiete wie auch als ökologische Ausgleichsflächen bedeutsam und setzen die Grenzen für eine Siedlungsentwicklung. Dazu gehören z.B. die Rissen-Sülldorfer Feldmark mit dem Klövensteen, der Duvenstedter Brook mit dem Wohldorfer Wald, die Alstertal-Achse, die Vier- und Marschlande, das Alte Land und der Moorgürtel, die Harburger Berge."

Der Hamburger Osten wurde vergessen und kommt nicht vor.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Frühauf
AfD  Hamburg-Mitte und Billstedt


Sehr geehrter Herr Frühauf!

Herzlichen Dank für Ihre Antwort, welche ohne Zweifel den Nerv der Anwohner trifft, aber letztendlich weder auf unseren Alternativplan eingeht, noch eine Lösung des Problems aufzeigt. Bei den etablierten Parteien können und werden Vorwürfe hin und her geschoben, da diese bereits Hamburg regiert und auch Fehler begangen haben. Bei der AfD hätte man, auch wenn diese Partei noch sehr jung ist und Erfahrungen sammeln muss, dennoch mehr Inhalt erwartet, zumal es nicht wirklich schwer ist, bei den eigentlichen Domänen von Rot-Grün, Soziales und Naturschutz, dessen Wurzeln die jeweiligen Parteien inzwischen, jedenfalls in dieser Sache, verlassen haben, sachlich zu punkten. Ihre Haltung deckt sich mit der CDU-Haltung und mit den meisten Anwohnern, dennoch dürfen wir alle nicht außer Acht lassen, dass die Flüchtlinge da sind und nur mit der Haltung, „ich will das nicht“, werden diese sich nicht in Luft auflösen. Es wäre hilfreich gewesen, hätten Sie einen möglichen und gerechten Wohnungsbau, welcher zeitnah umgesetzt werden kann, aufgezeigt. Da die AfD, als demokratisch gewählte Partei, dennoch fern ab von Demokratie, von einigen Bürgern, Parteien und Medien, behandelt wird, wäre es unfair zu fragen, was die AfD gegen diese Politik bislang unternommen hat. Trotzdem, oder gerade deshalb, hätte es die Bürger interessiert, welche Bemühungen die AfD in kommender Zeit geplant hat und umzusetzen versucht.

Zum Schluss möchte ich noch auf unsere Einladung zum „Runden Tisch“ hinweisen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen.
Michael Uhlig